Blick ins Museum

Einen Teil der Sammlungen zeigt der Münsterbauverein, als Träger der Bauhütte, im Bauhüttenmuseum auf seinem Gelände. In den Räumen der Dauerausstellung wird u.a. dem „Wie“ nachgegangen: Wie hat die Bauhütte im Mittelalter das Münster gebaut, wie wurden Steine behauen und versetzt? Wie kann dies alles bis heute halten? (Hebe-) Werkzeuge und Modelle helfen bei der Suche nach Antworten. Kapitelle und Kreuzblumen, steinerne Originale und Gipsabgüsse von Wasserspeiern, Heiligen und Königen zeigen auf Augenhöhe und in Nahsicht was die Freiburger sich haben bauen lassen: eine außergewöhnliche romanisch-gotische Großkirche mit architektonischen Finessen und skulpturalem Schmuck.

 

Das Treppenhaus

Gipsabguss der Münsterpfleger vom Lettner

Schon im Treppenhaus machen Abgüsse einiger Apostelfiguren auf sich aufmerksam und geben einen Vorgeschmack auf die Exponate im Abguss-Raum. Eine steinerne Brüstung von der Renaissancevorhalle und die Skulpturen der Stadtpatrone Lambertus und Alexander vermitteln gleich von Beginn an: die Bauhütte widmet sich seit Jahrhunderten einem Gebäude aus Sandstein.

 

Der Eingangsraum

„Die Spur der Steine“ führt vom Steinbruch durch die Werkstatt bis zum Versatz am Münster. Werkzeuge, Hebevorrichtungen, ein Konstruktionsmodell vom Hauptturm, die Ringanker des nördlichen Hahnenturms mit zugehörigen Modell u.a. zeigen wie im Mittelalter gebaut wurde. Kreuzblumen und Fialen stehen beispielhaft für die gestalterische Veränderung von der Spätromanik bis ins 18. Jahrhundert.

 

Die Auslage gibt einen Überblick über die verschiedenen Werkzeuge eines Steinmetzes. Werkzeug aus der Bauzeit des Münsters ist kaum überliefert, da unbrauchbares Arbeitsmaterial entsorgt wurde. Der Unterschied zwischen dem mittelalterlichen und dem heutigen Werkzeug bestehen allerdings keine gravierende Unterschiede. Die hier ausgestellten Werkzeuge (mit Ausnahme der Wölfe in der Mitte) sind so also auch in unserer Werkstatt zu finden.

Der mittlere Raum

Riesenhafte Skulpturen vom Hauptturm stehen hier. Den Blick aber zieht die 1919 ausgebaute Spitze des frühesten kompletten Maßwerkhelms der Welt auf sich. Die Wetterfahne mit Sonne und Mond aus vergoldetem Kupferblech, bekrönt ihn wohl seit dem 16. Jahrhundert. Zum Transport zwischen Bauhütte und Münster setzte man vormals den ausgestellten Wagen ein – heute dient er dem Chordachstuhl-Modell als Träger.

Der hintere Raum

Blick in den dritten Raum

Im Bauhüttenmuseum wird ein kleiner, doch repräsentativer Ausschnitt der mehrere Tausendstück zählenden Gipsabguss-Sammlung gezeigt. Rund um das große Münstermodell sind sie versammelt: Originalabgüsse und aufmodellierte Arbeiten, Modellgipse für Architekturdetails und farbige Abgüsse der Gewölbeschlusssteine, einst auch im Verkauf des Münsterbauvereins feilgeboten.

Der Vorgang von einem verwitterten Original bis zur Kopie in vier Schritten: Das verwitterte, unkenntliche Original, der Gipsabguss, ein aufmodellierter Abguss und die fertige Kopie in Stein

An dieser Zusammenstellung wird deutlich, wie aus einem schwer verwitterten Original nach dem Abnehmen vom Bau eine neue Kopie wird: Zuerst wird das Original in Gips abgegossen, danach wird der Gips aufmodelliert und noch einmal abgegossen. Nach diesem vollständigen Abguss wird schlussendlich die Kopie aus Stein angefertigt.

Blick in den dritten Raum des Museums mit dem großen Münstermodell

Das Wasserspeier-Kabinett

Blick auf die Reihe der Wasserspeier im Museum

An der Wand entlang steht sie: Eine Auswahl von zehn ausgebauten Wasserspeiern zeigt, mit einem einfachen Rohr zur Ableitung des Regenwassers ist es an einer gotischen Kirche nicht getan. Mit ihren furchterregenden Mäulern, gefiederten Körpern und verrenkten Gliedern wehrten die etwa 90 Wasserspeier gleichzeitig „das Böse“ vom Münster ab.   

Wechselausstellungsraum

Blick in die Sonderausstellung "Steine für den Münsterbau"

„Die Steine für den Münsterbau“ so der Titel der aktuellen Ausstellung. Anhand von ausgebauten Sandsteinobjekten, Gesteinsproben, Fotografien und Karten werden verbauten Steinvarietäten – getrennt nach bauzeitlichem Material und Austauschgestein – vorgestellt. Andere für die Architektur wichtige Baustoffe, wie z.B. Kalk oder Bohnerz und in einem Steinbruch gefundene Werkzeuge runden das Thema ab.